Der Tag begann ruhig, fast schon routiniert. Unsere Seniorinnen Emma, Fabia und Norina gingen in das Training am Morgen mit Gelassenheit und spürbarem Vertrauen in ihre Trainerin Joana. Ihre Bewegungen waren präzise, ihr Ausdruck stark – ein vielversprechender Vorgeschmack auf ihren morgigen Wettkampf. Mit einem Lächeln und einem guten Gefühl verliessen sie das Podiumstraining.

Doch dann wurde es ernst.
Die Bühne gehörte jetzt unseren Juniorinnen: Alma, Lena und Zoé.
Das Adrenalin stieg, der Puls wurde schneller – es war Zeit.

Mit absolutem Fokus und beeindruckender Ruhe begannen sie ihr Aufwärmprogramm. Keine Spur von Nervosität. Sie waren präsent, aufeinander abgestimmt, fast schon im Tunnel. Man sah es in ihren Blicken: Heute wollten sie abliefern. Und das taten sie.

Dann kam der Moment der Wahrheit: Der schwarze Vorhang öffnete sich – der Übergang von Vertrautheit zu Lampenfieber, von Vorbereitung zu Bühne. Die Musik setzte ein. Der Piepton. Und los ging’s.

Die ersten Sekunden der Tempoübung – ein echtes Highlight. Ihre Choreografie war explosiv, energiegeladen, ausdrucksstark. Sie bewegten sich wie ein einziges Wesen, voller Emotion, voller Kraft. Das Publikum war sofort gefangen.

Dann – ein Atemstillstand.
Der „Salto Hand-Hand“, ein Element, das im Training wie ein Uhrwerk funktionierte, wollte auf der grossen Bühne plötzlich nicht gelingen. Ein kleiner Wackler – ein grosser Moment.

Doch anstatt zu zweifeln, zeigten die drei, woraus sie wirklich gemacht sind. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, fingen sie sich, blieben im Flow – und kämpften weiter. Keine Unsicherheit, kein Zögern – nur der Wille, die Übung zu Ende zu bringen. Und das taten sie. Mit Feuer in den Augen, Stolz in jeder Bewegung und einem Applaus, der verdienter nicht hätte sein können.

Bilder ©️ @christian_degroote_photography

Fehler passieren – im Sport, im Leben.
Was zählt, ist der Umgang damit. Und Alma, Lena und Zoé haben genau das bewiesen: Reife, Stärke und echte Leidenschaft.

Ja, es ist schwer zu verstehen, warum etwas plötzlich nicht klappt. Noch schwerer ist es, es loszulassen. Doch wer unsere drei kennt, weiss: Das wird sie nicht bremsen – im Gegenteil. Sie nehmen diesen Moment, machen ihn zu ihrem Antrieb und werden bei der Balance-Übung noch stärker zurückkommen.

Aufstehen, Krönchen richten und strahlen.
Alma, Lena und Zoé – wir sind stolz auf euch. Und wir können Eure nächste Übung kaum erwarten.

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